Try to feel - or lost.

Obito folgte Kakashi ins Schlafzimmer. Dort angekommen zog er ersteinmal seinen blutgetränkten Mantel aus, der sollte vielleicht gewaschen werden.. Oder er zog einfach einen anderen an. Nachdem er auch Hose und Hemd ausgezogen hatte, legte er sich auf das Bett und beobachtete Kakashi. Wie konnte er nur nie bemerken, was er für ihn empfand? Vielleicht hatte er es auch einfach nicht wahrhaben wollen, oder mit Hass verwechselt. Denn Liebe und Hass liegen näher zusammen als man denkt.

Als Obito sich hinlegte, streifte auch Kakashi seine Hose ab. Er sah zu Obito und merkte wie dieser ihn beobachtete. Er er wiederte den Blick, lächelte aufmunternd und legte sich dann neben ihn ins Bett. Im Kopf ging er noch einmal alles am Tag Geschehene durch. Erst hatten sie sich mit aller Kraft von einander abgestoßen, versucht den anderen aus der Reserve zu locken, bis es Obito gelungen war. Und dann war es kompliziert geworden. Warum war Liebe nicht einfach so leicht wie sie in Flirtparadies dargestellt wurde?
Seufzend wandte er sich zu dem Schwarzhaarigen um. Vielleicht war ihm ja kalt? Bei so viel verlorenem Blut war das nicht mal etwas besonderes. Vorsichtig legte seine Arme um ihn.

Als Kakashi sich in das Bett legte, hatte Obito ihm den Rücken zugedreht. Erst als sich zwei starke Arme um ihn legten, sah er über der Schulter hinweg zum Silberhaarigen. Er seufzte leicht, sagte aber nichts dagegen - hauptsächlich weil ihm verdammt kalt war -, sondern rückte etwas näher an den Anderen heran.
Eigentlich mochte Obito es nicht in irgendeiner Weise angefasst zu werden, besonders nicht wenn er schlief, aber bei Kakashi drückte er ein Auge zu. Bei ihm fühlte es sich nämlich nicht einmal halb so schlimm an wie bei anderen Menschen. Und damit war Kakashi wahrscheinlich der einzige Mensch, den er irgendwie mochte. (er weigerte sich 'liebte' zu sagen).

Kakashi schloss die Augen als Obito sich an ihn kuschelte. Sein Gesicht schmiegte er in die schwarzen Haare und atmete somit den Duft des anderen ein. Er stieß noch einen leisen, zufriedenen Seufzer aus bevor er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen einschlief.






Keuchend und schweißgebadet schreckte der Hatake hoch. Er hatte die Augen aufgerissen, sein Atem ging schnell. Erleichtert atmete er aus als er die vertrauten Wände sah. Es war nur ein Traum gewesen. Er blickte zu Obito hinüber um sich zu vergewissern, dass dieser noch schlief.

Obito musste kurz lächeln, als er den zufrieden klingenden Seufzer des Hatakes hörte. Er selbst brauchte einige Zeit, um einzuschlafen. Er musste vorher verarbeiten, was an dem heutigen Tag alles passiert war, was seine weiteren Pläne waren und was Kakashi wohl über besagte Pläne denken würde. Irgendwann schlief er dann aber doch, mit leichten Kopfschmerzen, ein. Während des Schlafes hatte er sich in Kakashis Richtung gedreht und ihn umarmt. Soviel zu 'er bewegt sich nicht im Schlaf'...
Das Kakashi von einem Alptraum aufwachte bemerkte er nicht, er ließ allerdings ein leises, unzufrieden klingendes Murren hören, als der Silberhaarige sich aufsetzte.

Kakashi sah sich erschrocken um als er das Murren des Uchihas hörte, lächelte aber als er merkte von wem es kam. Vorsichtig, um den Anderen nicht zu wecken, glitt er von der Kante des Bettes und lief zum Fenster um zu sehen wie spät es war. Er zog den Vorhang ein Stück zur Seite und blickte auf die dämmrige Straße. Di Sonne war bereits dabei aufzugehen, jedoch würde es noch ein paar Stunden dauern bis die Leute aufachen und mit ihren Alltagsbeschäftigungen beginnen würden.
Ein Weile stand er bei dem Fenster und versuchte sich an seinen Traum zu erinnern, doch jedes Mal wenn er nach dem Gedanken griff entglitt er ihm wieder. Schließlich gab er es auf und beobachtete den Uchiha beim Schlafen. Das leichte Auf und Ab seiner Brust. Er tappte zu ihm herüber und legte seine Hand auf den Verband über dem Siegel. Er war blutgetränkt, schien aber geholfen zu haben. Er beugte sich vor und gab dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Stirn.

Erst als Kakashi aufstand und Obito somit seine Wärmequelle verlor, wachte dieser langsam auf. Als er spürte, wie Kakashi ihm einen Kuss auf die Stirn gab, öffnete er seine Augen einen spalt breit und umfasste mit seiner Hand den Arm des Anderen. "Was ist los? Komm wieder ins Bett." ,murmelte er noch nicht wirklich anwesend. Obito brauchte immer seine Zeit um richtig wach zu werden. Momentan war es ihm aber sowieso noch zu früh. Er ließ Kakashis Arm daraufhin wieder los, sah ihn aber noch immer verschlafen an.

Etwas verdutz über die Worte starrte er den verschlafenen Obito erst an, ob er es auch wirklich so gemeint hatte. Als er nichts fand, was auf das Gegenteil hinwies ging er wieder um das Bett herum und legte sich neben ihn. Er kuschelte sich wieder an den Jüngeren und schloss die Augen. Er wollte den anderen nicht wecken, deshalb versuchte er noch ein wenig zu schlafen, aber der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Am liebsten hätte er sich jetzt herumgewälzt, aber das hätte Obito ganz sicher gestört. Bewusst senkte er den Abstand seines Atems bis er schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

Zufrieden kuschelte sich Obito an Kakashi, als sich dieser wieder ins Bett legte. Er brauchte lediglich einpaar Minuten, um wieder einzuschlafen, immerhin war er sowieso noch im Halbschlaf gewesen.

__nächster Morgen__
Als Obito am nächsten Morgen verschlafen seine Augen öffnete, war Kakashi bereits wach und nicht mehr im Raum. Der Schwarzhaarige brauchte einen Moment um sich dazu zu bringen aufzustehen. Sein Blick wanderte kurz zu seinem Verband, welches vollgesogen mit Blut war, aber etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Verschlafen zog er seine Hose und sein Hemd an, ließ seinen Mantel aber vorerst liegen. Das Blut bekam man da sicher nicht mehr raus.
Um zu sehen, ob Kakashi im Haus oder schon wieder beim Hokage war, ging Obito nach unten ins Wohnzimmer.

Irgendwann hatte Kakashi es nicht mehr ausgehalten und war ins Bad gegangen um sich zu duschen. Als er fertig war zog er eine neue Hose und Hemd an, dann ging er hinunter ins Wohnzimmer. Um sich die Zeit zu vertreiben und nicht an Obito denken zu müssen zog er ein Buch aus dem Regal, setzte sich auf den Sessel und wollte gerade anfangen zu lesen als er das Bild entdeckte. Es war Obitos Bild von dem Fuchs. Kakashi fragte sich wieso er ausgerechnet einen Fuchs gezeichnet hatte. Fragen würde er ihn aber nicht. Also nahm er wieder das Buch und begann zu lesen. Gerade wurde die Schwester des Protagonisten auf ach so tragische Weise umgebracht, da öffnete sich die Tür und Obito trat ein. Kakashi hon den Kopf.
"Morgen, wie geht's deinem Arm?"

Kakashi saß auf dem Sessel und las gerade in einem Buch. Obito ging in seine Richtung, allerdings nur, um seine Zeichnung vom Tisch zu nehmen. Er hatte das eigentlich schon gestern vorgehabt, aber im Laufe ihrer .. Aktivitäten .. hatte er es vergessen. "Unverändert." ,antwortete er tonlos auf Kakashis Frage, während er das Papier zusammenfaltete und in seine Hosentasche tat. Er wusste selbst nicht, wo plötzlich seine schlechte Laune herkam. Vielleicht hatte er einfach Stimmungsschwankungen? Überraschen würde es ihn nicht.
Obito sah Kakashi kurz mit einem kalten Ausdruck in den Augen an, bevor er seinen Blick wieder abwendete.

Kakashi ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken. 'Was hast du?' würde er ihn jetzt ganz sicher nicht fragen. Ausdruckslos wandte er sich wieder seinem Buch zu auch wenn er vorher noch einen schnellen Blick auf die Stelle warf an der die Wunde lag. Vielleicht sollte er langsam anfangen es zu verbessern? Wenn Obito schlechte Laune hatte war das nur ein Grund mehr. Der Uchiha könnte sonst unüberlegte Sachen tun. Aber wenn er schlecht gelaunt war sollte er ihn am besten einfach in Ruhe lassen.
Trotzdem entschied er sich für ersteres. Er wusste, dass es gerade zu lebensmüde war ihn jetzt zu 'verarzten', aber es könnte auch jederzeit ein Bote des Hokage kommen, vor allem jetzt da Yamato Bescheid bzw. Nicht Bescheid wusste.
Er stand auf und legte das Buch beiseite und ging zu Obito herüber. "Ich verbessere jetzt das Siegel.", meinte er in dem selben kalten Ton den er von dem Uchiha gehört hatte.

Obito sah Kakashi mit einem potentiell tötlichen Blick an. "Fass mich nicht an." ,sagte er, betonte dabei jedes einzelne Wort. Er hatte sicher nicht mit Mühe nach einer Schwachstelle gesucht, damit Kakashi es jetzt wieder zu Nichte machen konnte. Warum konnte er es nicht einfach so lassen? Der einzige, der es noch bemerken würde, wäre Sasuke und Obito war sich nicht einmal sicher ob dieser im Dorf war.
Obito beobachtete wachsam jede Bewegung von Kakashi, sah ihm dabei aber immernoch mit dem selben Ausdruck in die Augen. Er hasste ihn. Aber gleichzeitig liebte er ihn. Er wusste nicht, wie er sich ihn gegenüber verhalten sollte und das machte ihn wahnsinnig.
Aber Kakashi schien sich ja nicht einmal dafür zu interessieren, wie er zu ihm war. Oder warum er so war. Sollte ihm recht sein.

"Oh. Und was wenn nicht?" Eigentlich hatte er nicht vorgehabt gehässig zu werden, aber die Frage konnte er sich nicht verkneifen. Aufmerksam wartete er auf die Antwort, spannte sich aber etwas an, bereit falls der Uchiha auf irgendeine Weise aktiv werden sollte. Wie hieß es so schön: Geh immer vom Schlimmsten aus, dann kannst du nicht enttäuscht werden. Kakashi mochte den Spruch nicht, aber im Moment passte er ganz gut, wie er fand.

"Dann wirst du es bereuen." ,erwiderte Obito lediglich, im selben kalten Ton. Er würde zwar im Kampf wegen all seiner Handicaps kaum eine Chance gegen ihn haben, aber für ein schmerzvolles Genjutsu sollte es reichen. Und das war schon befriedigend genug für ihn. Er bemerkte, wie Kakashi seine Muskeln anspannte, als würde er auf einen Angriff warten. Obito hatte aber nicht vor ihn anzugreifen, noch nicht zumindest. Wenn Kakashi allerdings näher kommen sollte, würde Obito sich das noch einmal überlegen.
Er hoffte bloß, dass jetzt niemand auf die überaus unpassende Idee kam den Silberhaarigen zu besuchen. Aber um diese Zeit rechnete er eher weniger damit.

"Das glaube ich dir." Trotz der Befürchtungen machte er einen weiteren Schritt auf ihn zu. "Das wird mich aber nicht aufhalten."
Ohne weiter über die Folgen nachzudenken packte er den Arm des Schwarzhaarigen und zog den Ärmel hoch bis die Wunde zu sehen war. "Du sagtest gestern, dass Rin keine deiner Taten gutheißen würde." Er legte eine kurze Pause ein bevor er weitersprach. "Du hattest Recht. Findest du nicht, dass du das langsam wieder gutmachen solltest? Sag jetzt nicht, dass es zu spät ist. Das wäre einfach nur feige." Kakashi war selbst verwundert wie hart seine Stimme klang, aber er beließ es dabei.

Obito entzog ihm seinen Arm wieder und sah ihn mit seinem Sharingan warnend an. Bei dem was er sagte wurde sein Blick nur noch hasserfüllter. "Ach ja? Und wie stellst du dir das vor?" ,fragte er spöttisch. Er nahm ihn eindeutig nicht ernst. Er hätte es wieder gut gemacht, mit der Vollendung seines Plans. Dachte Kakashi wirklich er würde sich ändern? Alles aufgeben, für das er die letzten Jahre gelebt hat? Für das er getötet hatte & geblutet hatte? Nein, das würde er sicherlich nicht tun. Er würde sich nicht selbst verraten, nicht noch einmal.
Warum sprach der Silberhaarige eigentlich so, als hätte er noch nie irgendetwas schlimmes in seinem Leben gemacht? Er hatte Rin nicht beschützen wollen, wegen ihm war es überhaupt zu dem Unfall in der Höhle gekommen.

"Ganz einfach." Erneut packte er seinen Arm, diesmal hielt er ihn eisern fest, krallte sich teilweise in die Haut. Mit der anderen Hand ergriff er den anderen Arm und verdrehte diesen in einen etwas seitlichen Winkel. Allerdings zögerte er etwas zu stark zu drehen, er wollte Obito nicht verletzen, außerdem war er nicht stark genug um gegen ihn eine Chance zu haben. "Entweder du gehorchst" - bei den Worten drehte er den Arm noch mehr nach hinten. "oder ich muss dich zwingen."

Obito sah ihn bei diesen Worten wütend an. "Oh ja, weil sie das was du gerade tust sicherlich unterstützen würde." ,meinte Obito ironisch, bevor er sein restliches Chakra in seinem Sharingan sammelte um zumindest seinen Arm in die Dimension seines Kamui zu schicken, damit er einen Schritt nach hinten gehen konnte, um wieder frei zu sein. Und damit hatte er soeben fast die Hälfte seines momentan vorhandenen Chakras aufgebraucht, toll. Wirklich toll.
Obito wusste zwar, dass man das hier nicht wirklich mit dem vergleichen konnte, was er alles getan hatte, aber wahrscheinlich wollte er seine Fehler einfach nicht einsehen.
Er bereute nicht was er die Jahre über getan hatte. Nichts davon.

Kakashi legte den Kopf schief. "Macht dir deine schlechte Laune Spaß, oder machst du das um dich auszupowern? In dem Fall könnte ich dir auch so helfen, du musst nur nett fragen.", tadelte er. Jetzt da der Arm, an dem das Siegel war, nicht mehr da war konnte er es auch nicht mehr vervollständigen. Obitos Laune hatte ihn allerdings etwas provoziert, also machte er einfach mit dem Wortspielchen weiter. "Ich bin mir nicht sicher ob sie es wollte, im Gegensatz zu dir finde ich sie nicht so berechenbar."

"Diese Laune ist ein Dauerzustand der letzten 10 Jahre. Oh ja, es macht unheimlichen Spaß." ,erwiderte er, wobei der letzte Satz ganz eindeutig ironisch gemeint war. Eigentlich wollte Obito nicht mehr weiter mit Kakashi reden, er nervte ihn zu sehr. Besonders das Gesprächsthema Rin konnte er nicht ab. Aber er konnte sich nicht daran hindern etwas zu erwideren. "Jeder Mensch ist berechenbar."
Das war etwas, dass Obito in den letzten Jahren selbst erlebt hatte. Es war berechenbar gewesen, dass Nagato sich ihm anschloss, dass Madara ihn verriet, so viele Dinge, dass er sie unmöglich alle aufzählen konnte.

Kakashi schüttelte den Kopf. "Rin nicht. Jeder Mensch kann sich ändern, genau wie du es getan hast." Er sah ihm in die Augen. "War nicht Rin der Grund warum du dich geändert hast? Als ich sie... getötet habe. Seither warst du anders." Als er fertig war wandte er sich zum Fenster, bei Obito war doch so oder so alles für die Katz. Gleich würde er wieder einen Kommentar abgegeben, weil er ja immer Recht hatte.

Obito hatte ihm bereits erzählt, warum er sich geändert hatte. Wegen dem, was ihm Rins Tod gezeigt hatte. Wobei er zugeben musste, dass Madaras Einfluss sicherlich auch Mitgrund dafür war. Außerdem fühlten Uchihas solche Dinge stärker als andere Menschen. Hätte jemand Fremdes statt Kakashi Rin getötet wäre es vielleicht auch nur halb so schlimm gewesen. All diese Dinge setzten sich in seinem Kopf zusammen, kreierten Hass und Wut und ließen ihn so werden, wie er jetzt war. "Hmpf. Was hättest du an meiner Stelle getan? Nachdem ein verbitterter alter Mann dir seinen Hass gegenüber der Welt prädigt hat und du plötzlich feststellen musst, dass er Recht hatte. Denkst du, du hättest in irgendeiner Weise anders reagiert!? " ,erwiderte er mit wütender Stimme.

Und da war sie auch schon - die bessere Antwort, sie war nur etwas anders als erwartet. Er hatte ihm den Rücken zugewandt, konnte sich aber nur zu gut vorstellen wie sich sein Gesicht vor Wut verzerrte. "Musst du eigentlich immer alles schlecht reden? Wenn du die Welt mal aus anderen Augen sehen würdest, hättest du jetzt wielleicht Freunde.", fuhr er ihn an. "Du könntest zur Abwechslung mal glücklich sein, statt in Selbstmitleid zu baden. Du sagtest doch selber, dass Rin immer nur wollte, dass alle glücklich sind!"

Obito erwiderte zu dem was Kakashi sagte vorerst nichts. Zu sehr versuchte er die aufkommende Wut zu unterdrücken. Er hatte versucht die Welt aus anderen Augen zu sehen. Er hatte versucht glücklich zu sein. Aber letztendlich konnte er es einfach nicht. Der Hass und die Verbitterung in ihm war einfach zu groß. Aber das, was ihn am meisten störte, war, dass niemand auch nur versuchte ihn zu verstehen. "Halt einfach deinen Mund."